Freitag 26.12.03/Samstag 27.12.2003

Die Tage verstreichen...

...mit gemeinsamen Frühstücken, was ich sehr genieße.

Abdelilah zeigt mir das Palais Jamai ein traumhaftes Hotel mit einem atemberaubenden Blick von der Terrasse auf die Medina...

Wir streifen immer wieder durch die Medina von Fés. Mittlerweile kann ich die Medina richtig genießen die Eindrücke erschlagen mich nicht mehr.

Und leise frage ich mich was wohl jemand der nur einen Tag in Fés war, während einer Rundreise zum Beispiel, von der Medina hält. Je nachdem was sie an diesem Tag bereit hielt wird sich sein Meinungsbild prägen.

Ich bin froh fast täglich hier zu sein – es mehr genießen zu können, mich darauf zu freuen und gesehen habe ich deswegen immer noch nicht alles...

Ich kenne jetzt sämtliche Hotels von Fés. Abdelilah entführt mich wohl meistens in die Hotels weil er sich wohl denkt das ich mit dem Sanitären sonst nicht klar komme – ich bin froh drum.
Wir sitzen oft in kleinen Buden und essen meist Hühnchen mit Reis, die herrlichen Oliven. Mit den Händen zu essen ist so ein Vergnügen das ich soviel in mich reinschaufle wie nie.

Auch muss man schon viel Disziplin auf bringen seine Papierchen nicht einfach in den Wind zu schicken sondern einen Mülleimer zu suchen wie sich das gehört.
Umweltbewusstsein scheint hier noch nicht so der Renner zu sein.

Ich beobachte Frauen die sich nicht im traditionellen Kaftan kleiden sondern zum Teil schon sehr gewagt mit engen Hüfthosen und kurzen Pullovern durch die Gassen gehen.
Ich finde sie mutig.
Es ist nichts schlimmes dabei und ich finde es toll. Aber ich hätte ein Problem mit den starrenden Männern die die Überzahl in den Straßenkaffees bilden.

Ich frage mich wo sich hier die Frauen vergnügen. Sind die Frauen immer zuhause

Ich habe in Abdelilah´s Familie kein Spielzeug für Kinder gesehen und trotzdem gab es keine Langeweile, kein genörgle. Irgendjemand hat immer Zeit sich mit dem Kind abzugeben...

Ich glaube es ist an der Zeit das „höher Streben“ etwas zurückzuschrauben und sich etwas mehr dem „rückbesinnen“ zu widmen.