Ja, Alli & @ll, "...sie waren ehrlich" ist gleichbedeutend mit nicht messbarem, unsichtbarem Kapital. Ehrlichkeit und Wahrheit verträgt aber nicht jedermann, dazu bedarf es "Reife", "reif" sein für die Wahrheit, die einerseits erwartet wird, andererseits aber schier unerträglich ist.

Die Ehrlichkeit/Wahrheit "braucht" ihren Platz wo sie gedeihen kann, wo sie am Wachsen und Reifen nicht gehindert wird - und gehört zur Begriffs- bzw. Sinnfamilie der "Liebe". Dazu gehört auch die Güte, jedem Menschen das Recht auf (s)eine paar Sünden zuzugestehen. Es ist ein Riesenfehler, ich nenne es "Verhöhnung Gottes", nach einem Menschen zu streben, der makellos, fehlerlos ist. Es gibt ihn nicht und ich finde, daß gerade die Unperfektheit das unendlich liebenswerte am Menschen ist. Wenn ich nach einen perfekten Menschen suche, habe ich (m)eine Enttäuschung geradezu vorprogrammiert, denn ich kann von keinem Lebewesen dieser Erde erwarten, "besser" (im Sinne von Charakter) zu sein, als ich selbst es für mich und die anderen zu Wege bringen kann.

Ehrlich gesagt, es wäre auch endlos öde, von perfekten Menschen umgeben und/oder begleitet zu sein. Und ein nach Perfektion strebender Mensch trägt bereits den Keim in sich, ungeliebt zu werden, ungeliebt zu bleiben! "Beliebt" ja, aber "beliebt" das ist ganz was anderes. Die "Be"liebtsskala basiert auf einer (nur!) äußeren, sehr billigen (nimm3 zahl2) Wertedefinition. Man kann von Gold umgeben und wahnsinnig beliebt sein - und trotzdem sich hoffnungslos leer und un'ge'liebt fühlen und dies Tag & Nacht spüren. Fehlende Werte von lebenstragender Bedeutung lassen sich nicht einmal mit Tonnen von echtem Gold aufwiegen. Die Tür (das Schloss) zum Herz eines Menschen öffnet sich nicht durch Tonnen von Gold, nein, es bedarf lediglich ein paar Gramm Eisen, nur richtig geformt muß es sein, die Zacken müßen passen...!

Aber die wichtigsten Türen, die schönsten Türen, werden "von Innen" geöffnet. AvP.