hallo,

offenbar sind söldner von populisten und dämagogen noch zahlreich und überall!

seit m6 auf dem thron sitzt, ist in der tat vieles besser geworden, auch der müll. dies ist dem umstand zu verdanken, dass er sich mit arbeitstüchtigen walis und effizienten technokraten umgeben hat. in grossstädten entdecken marokkaner, dass die müllabfuhr durchaus durch private firmen übernommen wird, und stellen sonst fest, dass autobahnen und strassen nach internationalen standards termingerecht gebaut werden, nachdem ihre deadlines monate oder jahre zuvor öffentlich bekannt gegeben wurden.

aber lassen wir diese themenvermischung beiseite, denn hier geht es um die sahara und die aktivität des königs und der marokkanischen regierung auf eine marketing-aktion zu reduzieren ist sowohl realitätsfremd wie absurd und töricht.

mir ist es nicht bekannt, dass irgendeine politische partei oder irgendein volksvertreter sich beschwert hat, nicht in der frage der sahara konsultiert und gefragt zu werden!?

im gegenteil kann ich mich daran errinern, als der könig alle nationalen kräfte des landes eingeladen hat, um mit ihnen gemeinsam nach lösungen für den saharakonflikt zu suchen. alle politischen parteien sagten zu bis auf annahj addemokrati, eine nicht nennenswerte marxistisch-leninistische partei. darunter sind oppositionsparteien von links bis hin zu den islamisten der pjd. alle diese parteien haben ihre presseorgane, kommunizieren viel, auch durch ihre mitglieder etc. keine unter ihnen hat sich durch irgendeine position ausgezeichnet, die der von afulki und sonstigen demagogen vertreten wird.

das gilt für die berühmten "volksverterter" ebenfalls. auch unter ihnen hat sich keiner beschwert, sonst wäre er bekannt. es gibt presseorgane in marokko, die für jede solcher stimmen nicht nur dankbar wären.

auf seiner seite kann der corcas als eine königliche institution keine offen widersprüchliche stimme äussern für zwei gründe.

erstens ist er wie der name sagt ein königlicher rat, dessen oberhaupt der könig selbst ist, den er berät. er hat ihn gegründet und alle seine mitglieder werden von ihm ernannt. der corcas ist somit keine vom volk gewählte institution und war nicht gedacht solch eine zu sein.

zweitens verhält es sich mit ihm wie mit den politischen parteien: der vorschlag der autonomie für die sahara, den marokko nun der uno gerade übergeben hat, basiert auf seinen input. die königlichen berater haben die rolle der koordinatoren und zusammenfasser gespielt. alle sonstigen kräfte samt diplomatie, justiz etc. haben das papier in langwieriger mühe erstellt und erarbeitet.

dieser abstimmungsgeist zeigt sich auch dadurch, dass in den zeiten von mohammed 6 in der tat und durchaus ideen der alten linken verwertet werden. wenn es um eine nationalfrage geht, wird alles diskutiert und alles in betracht gezogen, was zu einer lösung führen kann. wo ist das problem? so wurden das neue familienrecht etwa reformiert und andere reformen und initiativen geführt, ob sie nun von links, rechts oder den islamisten ursprünglich stammen, bleibt gleichgültig.

wer mohammed 6 irgendeine revolution zuschreiben will, irrt und verkennt die wirklichkeit. denn dieser könig hat sich nie für einen revolutionären gehalten, sondern immer und stets für genau das gegenteil! mohamed 6 trachet, veränderung in der kontinuität zu schaffen. er steht nicht für den bruch mit seinem vater hassan 2, sonder dafür, das was sein vater nicht geschafft hat, zum erfolg zu bringen. nur so lassen sich viele scheinbare widersprüche räumen.

in diesem geist hat er den corcas nicht neu geschaffen, sondern wieder belebt, nachdem dieser rat in den zeiten seines vaters eingeschlafen war. der corcas zählt 141 mitglieder, die aus allen gesellschaftlichen gruppen der sahara stammen, sei es stämme, zivilgesellschaft, frauen oder jugendliche. auch wenn nicht gewählt ist er, im krassen gegenteil zu der söldnerorganisation polisario eine nahezu vollkommene vertretung der region.

diesen rat durch kritik an seinen chef herabsetzen zu versuchen ist etwas, was vielen nicht gelungen ist. zum einen hat keiner bislang irgendeinen beweis gebracht, dass khelli henna ould rchid sich durch irgendwelche dunklen sand- oder was-auch-immer-vertäge hat kaufen lassen. zum anderen zählt die gegenwart und das, was er für die frage der sahara tut.

vor allem zeichnet sich ould rchid durch seine politische dynamik, seine hervoragende rhetorik und vielsprachigkeit insbesondere die beherrschung des spanischen, eine sprache von zentraler bedeutung für die frage. qualitäten, die algerien für den polisario-chef trotz aber-milliarden und öl- nich sandgeschäften nicht kaufen konnte.

polisario als eine erste oder wie auch immer geartete vertretung der sahraouis zu bezeichnen heisst diese letzten zu beschimpfen. diese organisation wurde von keinem einzigen sahraoui gewählt, sondern von algerien, libyen und cuba zu einer söldner-armee belebt, die jetzt, da libyen sich zurückgezogen hat, den algerischen generälen an den stiefeln hängt. ihre führung baisert uaf kommunistische strukturen und ist dieselbe seit 1976. in tindouf hält sie die sahraouis in lagern wie vieh hinter dem zaun fest, welches man für jeden politischen handel bereithält. jede opposition und jeder widerspruch wird mit folter und repression beantwortet.

in 2003 wurden die organisation und die algerischen militärs für kriegsverbrechen und verbrechen gegen die menschheit in einem detaillierten bericht durch die organisation france libertes, die alles ist als marokkofreundlich, verurteilt.

diese umstände sowie interne kämpfe haben dazu geführt, dass tausende von sahraouis nach marokko, mauritanien oder spanien geflohen sind.

neben korruption, klientilismus und diskrimnierung unter den stämmen werfen die sahraouis in tindouf der polisario vor, auch nach 30 jahren nichts gebracht zu haben, ausser für die verachteten algerischen miltärs zu arbeiten.

die sahroauische fiktive republik wird nicht von der uno, nicht von der eu, von keiner gewichtigen weltorganisation und von ¾ der staaten der welt nicht anerkannt. die etwa 40 staaten, die sie anerkenen, sind - bis auf ein paar - mehrheitlich von algerien gekaufte bannanenrepubliken oder alte kommunistische regime.

hierfür milliarden petro- und gasdollards auszugeben, die gesamte diplomatie für 30 jahre auf hochtouren zu halten, zehntausende menschen als gefangen in tindouf zu halten, dem eigenen volk eine nationalfrage aufzuzwingen, die nicht seine ist und das land, den nachbarn und die gesamte region einem ernsthaften militärischen konflikt auszusetzen, ist wahrlich mehr als mager, das ist ein fiasko für algerien und seine söldner.

marokko hat in der tat viel für die sahara geopfert, doch was kosten unabhängigkeit und territoriale integrität mehr als geld, haushalt und steuergelder? zwei millionen märtyrer bzw. 25% der eigenen bevölkerung? zwanzig jahre krieg und zerstörung? jede zweite familie vaterlos und beruderlos zu machen?

nichts davon hat marokko geopfert. nicht einmal die für das land ohne petrodollars doch enormen geldausgaben kann man als gänzlich verloren erachten, wenn sie zu einem bedeutenden teil in der urbanisierung und entwicklung der region investiert werden und zu einem teil von der verwertung der regionalen ressourcen stammen allen voran dem phosphat und der fischerei.

keine millionen menschen sind gestorben, das volk ist einem krieg fern, total fern geblieben, und dennoch ist marokko in der sahara, seine flagge flattert dort frisch und freidlich und das land verwaltet die region, souverän wie jede andere ecke seines territoriums.

momentan, und dank einer ernsthaften dynamiserung der diplomatie und der einbindung der nationalen kräfte und der zivilgesllschaft hat marokko die oberhand genommen. das land ist pro-aktiv geworden und wer eine runde im internet macht, sieht wie marokkaner ihre nationalfrage dort verteidigen.

hier die abkommen, die marokko mit den usa und der eu einzubeziehen, ist irrsinnig.

zum einen, wäre es nur nach der sahara gegangen, hätte marokko das freihandel-abkommen nicht unterzeichnet, denn die usa halten die region aus dem abkommen aus, um in übereinstimmung mit der interntionalen neutralen legalität zu bleiben und algerien wegen öl-intressen nicht zu verägern. jeder weiss aber, dass produkte von der sahara überall in der welt verkauft werden.

und wo ist dieses abkommen verheerend?

zum anderen hatte marokko das fischerei-abkommen bereits von seiner seite nicht mehr verlängern wollen, was zu seiner zeit den ärger des neo faschisten aznar und seiner regierung auf das land zog.

doch die marokkanische diplomatie konnte den regierungswechsel rasch ausnutzen, und die lage völlig zu drehen. das ergebnis sind zahlreiche kooperationen mit spanien und eine spanische regierung, die den marokkanischen vorschlag zur lösung des sahara-konflikts offen unterstützt.

alles in allem sehen wir, wie man mit einer populistischen sprache tatsachen zu verdrehen und zu verstecken versucht.

der widerspruch mit der autnomie ist ein starkes zeichen dafür. auf einmal soll diese vom könig selbst verordenete autonomie uns von ihm heilen. so flagrant absurd kann man nur schreiben, wenn man unsachlich, sondern demagogisch denkt.

jm