Hallo jm,

 Antwort auf:
die sahrawis sind selbst gestreute nomaden, die unter der spanischen besatzung lange in armut und analphabetismus (über 90%!) versunken waren. sie könen sich – zumal in der region – nicht selbstverwalten. die internationalen organisationen und institutionen haben auch sonst keinen auftrag solche völker zu regieren.

so gesehen ist die seite, die marokko in dieser frage begegnet im grunde schnell demontiert.

So gesehen ja, allerdings ist es nicht Aufgabe der UNO die Sahara zu regieren, sondern den Beschlüssen der UNO, denen auch Marokko zugestimmt hat, Geltung zu verschaffen und das ist immer noch ein Referendum der sahrawischen Bevölkerung. Die Tatsache einer vorhergehenden Kolonialzeit durch die spanier kann wohl nicht ernsthaft als Argument für eine nichtmögliche Selbstverwaltung gelten.

Um einem möglichen Missverständnis vorzubeugen, wenn ich im letzten Posting geschrieben habe, dass "das Thema Separation ... heute durch die Entschlossenheit von M6 wohl nicht mehr realistisch zu fordern (ist)" bezieht sich das auf die sich abzeichnende Neigung in der UNO einen "3. Weg" zu gehen. Eine solche Lösung, hätte in meinen Augen durchaus pragmatische Vorteile. Vor allem ist irgendeine einvernehmliche Lösung besser als erneute Kämpfe, dauerhafte Flüchtlingslager etc. Allerdings frage ich mich dann auch, inwieweit die UNO durch dieses Nachgeben zu Gunsten der Interessen Marokkos an Glaubwürdigkeit verliert.

Viele Grüße