Nun, ich merke ganz stark, dass die Männer hier über ein Thema diskutieren, welches uns Frauen sehr wichtig ist und wo "unsere" Meinung nicht fehlen darf....;-)
"Die marokkanische Frau ist heute längst nicht mehr das was sie mal war:", hörte ich mal meinen verehrten Herrn Papa sagen. Auf meine Frage hin, was diese Floskel soll, antwortete er: " Früher waren die Rollen richtig verteilt, die Frau zu Hause und kümmerte sich um die Familie und der Mann musste das Geld verdienen. Heute allerdings gibt es ein heikles Durcheinander."
Was mein Vater als ein Durcheinander betrachtet, ist die Tatsache, dass eine Frau imanzipierter, selbstbewusster, und gebildeter geworden ist. Mittlerweile verblasst auch das Bild einer "Gebärmaschine hinterm Herd", welches in den Köpfen unserer marokkanischen Männer (die etwas älterer Generation) immer noch existiert .
In Marokko hat sich bezüglich Frau einiges geändert. Die Männer dort ziehen zu Heirat eine gebildete Frau vor, d.h. sie wollen, dass die Frau zumindest einen Job ausübt.
Wie schon hier erwähnt wurde, in Marokko ist ein hoher Frauenanteil in, bis heute männerüblichen, Berufen zu entnehmen, wie z.bsp. PilotINNEN, PolizistINNEN, ÄrtzINNEN.....etc.
Das ist alles schon normal........und hier würde mein Herr Papa sagen: " Das kann alles nicht gut sein, wo führt das uns bloss hin?".......:-)))

Die Zeit hat sich geändert und manche unserer Landsleute wollen halt für den Rest Ihres Lebens auf die gleiche Stelle stampfen wie bis her. Ich selber bin in eine Familie aufgewachsen, die sehr konservativ eingestellt ist..........so ganz nach dem Motto lebend:" Wieso soll sich eine Frau bilden, wenn sie doch sowieso heiratet und Kinder bekommt."
Heiraten und Kinder bekommen scheint in unserer Gesellschaft die Lebensaufgabe einer Frau zu sein. Nur, und das ist das was die Eltern vergessen, welcher marokkanischer Mann will heutzutage eine Frau heiraten, die nur die Kochrezepte auswendig gelernt hat und ansonsten nicht einmal darüber aufgeklärt wurde wie es dazu kommt, dass Kinder entstehen?

Der marokkanische Mann (und von dem reden wir) will heutzutage eine gebildete Frau, eine Frau mit der er über alles reden kann, die ihn versteht und die vielleicht auch mal bereit ist ihre Bildung in einem Job zum Ausdruck zu bringen, der dazu beiträgt, dass man finanziell besser darsteht.
Und deshalb bin ich froh, dass gerade in Marokko, auch ohne das großartig frauenfördernde Programme durchgeführt werden, die Frauen einen besseren Status in ihrem Leben erreichen. Wenn ich von Marokko spreche, so meine ich die Gegend von Agadir bis Tanger (an der Küste entlang). Denn leider sieht es in bestimmten Gegenden Ostmarokko's wieder ganz anders aus, d.h. für die meisten jungen Frauen ist Bildung noch ein Fremdwort. Und so war ich nicht verwundert darüber als ein paar mir bekannte Mädels in dieser Gegend mir mitteilten, dass sie nicht vorhaben sich zu bilden, auch wenn sie könnten und dürften. Sie wollten nur einen guten und reichen Mann heiraten, am besten aus Europa kommend, das ist ihr einziger Wunsch.
Naja, darauf werden sie wohl bis zum Santnimmerleinstag warten müssen, denn solche von ihnen heißersehnten Männer würden gerne eine bildungstarke Frau neber sich haben wollen........denke ich....aber ich lasse mich gerne korrigieren...:-)))!!
Was ich sagen möchte ist, dass in vielen Gegenden Marokkos immer noch dieses "Schwarz-Weiß"-Denken existiert, aber wir brauchen gar nicht erst nach Marokko zu gehen um Menschen zu finden, die die Bildungsentwicklung einer Frau nicht gutheißen. Auch hier in Deutschland gibt es genug marokkanische Familien, die ihren Töchtern/Frauen/Schwestern verbieten sich zu bilden. Manchmal frage ich mich, ob einiger Männer in unsere Gesellschaft den nicht "Angst" vor gebildete Frauen haben....;-)) Was für den Mann gut ist.......kann doch für eine Frau nicht schlecht sein..........oder? ;\)

wassalam
Khira