offizielle Anfrage Marokkos an die Schweiz und die Unterzeichnerländer der Konventionen von Genf für eine Befreiung der 1.362 marokkanischen Kriegsgefangenen

freie Übersetzung:

GENF, 29. März -
Marokko hat bei der Schweiz, in der die Versammlungen der Unterzeichnerländer der Genfer Konventionen stattfinden, offiziell angefragt, für die Befreiung von 1.362 marokkanischen Kriegshäftlingen zu agieren, die immer noch in den Tindouf Lagern auf algerischem Boden festgehalten werden.

Marokkos ständige Mission in der Schweiz hat der Schweiz einen Brief gesandt, in der die schweizerischen Behörden gebeten wurden, bei den algerische Behörden zu intervenieren und sie an ihre Verpflichtungen als Unterzeichner der 4 Genfer Konventionen zu erinnern, damit diese marokkanische Häftlinge befreit werden, von denen einige auf dem algerischen Gebiet für mehr als 20 Jahre festgehalten werden.

Diese Häftlinge wurden durch bewaffnete Gruppen gekidnappt und nach Algerien verschleppt, wo sie unbarmherzige, unmenschliche und herabwürdigende Behandlungen ausgesetzt sind in totaler Verletzung des 3. Konventes von Genf zur Behandlung von Kriegshäftlingen .

Seit dem Ende von Feindseligkeiten 1991 und trotz mehrmaliger Appelle durch den Generalsekretär der Vereinten Nationen und des Sicherheitsrates ist die unmittelbare und bedingungslose Befreiung dieser Häftlinge durch Algerien aufgrund der Nichtbeachtung dieser Appelle gescheitert. Algerien hat gegen Artikel 18 des 3. Konventes von Genf verstossen, der festgelegt hat, dass "Häftlinge ohne Verzögerung nach dem Ende von Feindseligkeiten befreit und zurückgeführt werden".

Der Brief, der unterstreicht, wie der bedauernswerte und ernste Zustand von marokkanischen Häftlingen in Algerien einen Bruch der Bedingungen für die Verwahrung von Kriegsgefangenen darstellt, erinnert an den Bericht des Internationalen Ausschusses des Roten Kreuzes vom 21. Februar über den sich verschlechternden physischen und psychologischen Gesundheitszustandes dieser 1.362 marokkanischen Kriegsgefangenen, von denen einige die ältesten Häftlinge in der Welt sind und ihre unmittelbare Befreiung verlangt wird.

In diesem Brief verlangt Marokko die unmittelbare und bedingungslose Befreiung dieser Häftlinge und drängt die internationale Gemeinschaft und die Unterzeichner-Länder der Versammlungen von Genf, die Erfüllung des humanitären Gesetzes als ein Teil und Paket des internationalen Gesetzes zu sichern, unter dem den marokkanischen Kriegsgefangenen Schutz gegeben werden soll und ohne Verzögerung befreit und zurückgeführt werden.

Marokko drängt auch die Regierung der Schweiz, in seiner Kapazität als Depositar von den vier Versammlungen von Genf bei den algerischen Offizellen zu intervenieren und ihre Aufmerksamkeit auf das Bedürfnis zu lenken, sich um die humanitäre Lage der Marokkaner auf ihrem Gebiet zu bemühen, so wie es das internationale humanitäre Gesetz, die Resolutionen der Vereinten Nationen und die universalen moralischen Werte verlangen.


englischer Text im Original:

Morocco Officially Asks Switzerland and Geneva Convention Signatories to Act for Release of 1,362 Moroccan POW's

GENEVA, Mar.29-
Morocco has officially asked Switzerland, which hosted the Geneva conventions signing ceremony, and signatory countries, to act for the release of 1,362 Moroccan prisoners of war still detained in the Tindouf camps on Algeria soil.

Morocco's permanent mission in Switzerland has sent to Switzerland a letter asking Swiss authorities to interfere with Algerian authorities to remind them of their obligations, as signatory to the four Geneva conventions and ask them to release these prisoners held on their territory, some of them for more than 20 years.

These detainees were captured and kidnapped by armed groups and taken to Algeria where they faced cruel, inhumane and degrading treatments, in total violation of the 3rd Geneva convention on the treatment of prisoners.

Since the end of hostilities in 1991 and despite repeated calls by the UN Secretary General and the Security Council for the total, immediate and unconditional release of these detainees, Algeria has failed to heed these calls and has been liberating groups of prisoners, breaching article 18 of the 3rd Geneva convention, which stipulates that "prisoners shall be released and repatriated without delay after the end of hostilities".

The letter, which underscores how the deplorable and serious situation of Moroccan prisoners in Algeria constitutes a breach of detention conditions under the 3rd convention, recalls concerns expressed by the International Committee of the Red Cross, in its communiqué dated February 21, over the deteriorating physical and psychological status of these 1,362 POW's, some of them being the world's oldest prisoners, and called for their immediate liberation.

In this letter, Morocco calls for the total, immediate and unconditional release of these prisoners and urges the international community and the Geneva convention signatory countries to ensure the implementation of humanitarian law as a part and parcel of international law under which POW's should be given protection, repatriated and released without any delay.

Morocco also urges the government of Switzerland, in its capacity as depositary of the four Geneva conventions, to intervene with Algerian authorities and draw their attention to the need to abide by germane conventions and endeavor with those holding these Moroccans on their territory to put an end to their plight, as required by the international humanitarian law, United Nations resolutions and the universal moral values.