was ist eigentlich los? da bietet jemand seine erlebnisse mit marokkanischen prostituierten einem deutschen verlag an und erwartet, dass dies auch gedruckt wird!

das zeigt doch, dass hier überhaupt kein unrechtsbewusstsein vorhanden ist. dieser mann scheint der irrigen ansicht zu sein, seine memoiren würden ein publikum interessieren, wie seinerzeit - zu anfang des jahrhunderts - die schilderung von grosswildjagden in afrika, samt der anzahl geschossener löwen und elefanten.

die veröffentlichung der fotos von marokkanischen frauen auf seiner seite erinnert an die trophäenjagd reicher europäer, die sich von einheimischen die wilden tiere vor ihr gewehr scheuchen liessen!

was ist mit einer gesellschaft los, der anscheinend jeder skrupel und jede moral abhanden gekommen ist?

ich beklage gar nicht mal so sehr die situation, dass es die prostitution in marokko gibt. die wird nicht zu unterbinden sein, so lange armut und perspektivlosigkeit vielen frauen gar keine andere wahl lassen.

es gibt auch prostitution in deutschland. und man ist dabei, diese art des broterwerbs sogar sozialabgabepflichtig zu machen und mit einem rentenanspruch zu versehen.

es wäre bigott, sich über prostitution aufzuregen. es hat sie zu allen zeiten in allen gesellschaften gegeben.

was aber so empörend ist, ist die haltung, die viele touristen gegenüber der prostitution in marokko und anderen armen ländern einnehmen. ihnen ist die soziale situation der frauen völlig aus der sicht geraten. die frauen sind für sie eine "ware", die man billig einkauft. nach ihrem verständnis beruht all dies auf freiwilligkeit. und in ihrer dummheit nehmen sie auch noch an, dass den frauen das zusammensein mit ihnen "spass" macht.

etwas ganz anderes ist die kinderprostitution. so lange die staatlichen behören "wegsehen", wird sich in marokko (und zb. auch tunesien) aber nicht viel ändern.

Jocim