Hallo alle miteinander,
ich gebe Euch recht, das ganze ist schrecklich und zeigt die Ausbeutung durch den Sextourismus, noch dazu ohne jede Scham und Gewissensbisse. Das schlimme ist nur, dass ich den Typ kenne (er ist auf einem Foto zu sehen) und der auch noch seine gesammelten Frauenerlebnisse bei mir veröffentlicht haben wollte. Da wir uns nicht dafür interessierten, hat er nun alles ins Netz gestellt. Absolut schamlos und für die Frauen die dort veröffentlicht sind der Ruin.
Wir hatten im September einen Vortrag bei der DMG hier in München, wo Prof. Escher über die Entwicklung in Marrakesch berichtet hat und auch deutlich das Problem der sexuellen Ausbeutung durch Ausländer in Marrakesch ansprach, und dies als Neokolonialismus anprangerte. Außerdem war davon die Rede, dass die Ausländer in Marrakech Narrenfreiheit hätten und in keiner Weise kontrolliert wird.
Prostitiution ist nirgendwo zu verhindern und in solch armen Ländern wie Marokko mit solch krassen Gegensätzen erst recht nicht. Aber wenn Kinder die Opfer sind, dann sollte unbedingt was unternommen werden. Es wäre schon viel geholfen, wenn einige Anwohner oder Betroffene Anzeige erstatten würden und dabei Amtshilfe der deutschen oder sonstigen europäischen Botschaften erhalten würden. Denn Sextourismus mit Kindern ist strafbar und kann auch zuhause belangt werden. Jedoch kommte es oft genug vor, dass die Behörden vor Ort die Augenzu machen oder selbst abkassieren. Ähnliches habe ich von Essaouira gehört.
Wenn hier die Behörden nicht bald einschreiten und den Sumpf ausheben, dann wird sich eine Gegenbewegung aus dem Islam formatieren und dann ist es auch nicht wer weit bis die Islamisten die Mehrheit im Staate bekommen. Das wäre ebenfalls nicht von Vorteil für Marokko. Es ist wirklich an der Zeit und Eile geboten, dass gegen die Armut etwas unternommen wird und Frauen erst gar nicht in solche Abhängigkeiten kommen, dass sie sich verkaufen müssen. Nur mit Doppelmoral ist niemand geholfen. Einerseits die Gelegenheit nutzen, wenn sich Frauen anbieten (welcher Marokkaner sammelt nicht die ersten Erfahrungen bei einer Prostituierten?) und andererseits die Frauen als die Bösen abzustempeln. Kaum eine Frau verkauft sich freiwillig, das kommt aus der ausweglosen Situation ohne Arbeitsstellen, ohne Bildung ohne Zukunft. Allenfalls eine Zukunft als Frau und Mutter mit einem Mann den man nicht kennt, und vor der Ehe selten kennenlernen kann. Der sich dann in der Ehe häufig als Despot entwickelt und die Frau keine Chance hat sich aus diesem Kreislauf zu lösen. Nur wenig haben das Glück finanziell unabhängig zu seine und die Morgengabe ist groß genug, dass sie auch nach einer Scheidung gut davon leben können. Ledig zu bleiben oder mit einem Mann ohne Trauschein zusammenzuleben ist undenkbar. Kein Wunder wenn sich viele Mädchen mit Europäern einlassen und hoffen aus dieser Misere herauszukommen. Wahrscheinlich ahnen dabei die wenigstens auf welche Schweine sie sich dabei einlassen (wie z.B. in dem verlinkten Bericht).
Es wäre schön wenn es eine Lösung gäbe, aber die weiß wahrscheinlich keiner. Tschechien steht vor einer ähnlichen Situation, Russland ebenso, Rumänien, Thailand, Philippinen, Brasilien usw.