Tara Maria,

ja, das, was Du als „hart gesotten“ bezeichnest, das ruft auch bei mir sehr mulmige Gefühle hervor, und ist für mich ebenso schwer nachzuvollziehen wie das Verhalten der Azteken, die ihren Göttern Menschenopfer darbrachten...

Du hast geschrieben:

"...obwohl die dortigen Juden selbst keine Steinigungen mehr durchgeführt haben sondern eher das öffentliche Anprangern."

Und in der Bibel ist zu lesen:

"1 Jesus aber ging zum Ölberg. 2 Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. 3 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau zu ihm, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte 4 und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 5 Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? 6 Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9 Als sie aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand. 10 Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? 11 Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr."
Das Evangelium nach Johannes / 8. Kapitel

Für mich wirft das die Frage auf, warum ca 600 Jahre später der Prophet diesen urtümlichen jüdischen Brauch, der mittlerweile ziemlich aus der Mode gekommen war, wieder hat aufleben lassen.

Hat jemand eine Erklärung dafür? (Das Bibelzitat soll nur zeigen, warum das gerade für Menschen, die in einer christlich geprägten Kultur aufgewachsen sind, so besonders schwer zu verstehen ist).