Hallo Broonsiede,

alle großen islamischen Zentren sollten in der Lage sein, solch eine Trauung vorzunehmen. Ich habe auch von kleineren Moscheen gehört, die diese Eheverträge ausstellen. Es hängt vom Imam ab, der die jeweilige Moschee leitet, ob er berechtigt und kompetent ist diese Eheverträge auszustellen. Bezüglich der Beratung gehe ich nicht davon aus, dass diese vorgenommen wird bzw. dies hängt auch wieder von dem individuellen Imam ab.

Ich habe extra beim marokkanischen Konsulat nachgefragt und diese haben mir bestätigt, dass der vom Imam ausgestellter Ehevertrag keine zivilrechtliche Gültigkeit hat und diese auch nicht von den Behörden anerkannt wird (zumindest hier in Dt.). Die Imam-Heirat hat seine Gültigkeit nur vor Allah und der Gemeinde. Sollten Kinder aus dieser vom Imam ausgestellten Heiratsurkunde hervorgehen, kann man diese nicht ins Familienstammbuch registrieren lassen und die Ehefrau hat auch keine rechtliche bzw. staatliche Absicherung. Ein wenig anders sieht es in Marokko aus, dort drückt man doch eher das eine oder andere Auge zu und erkennt diese Dokumente an. Es sollte der Moschee-Heirat auch eine zivilrechtliche Trauung folgen, um die Rechte der Ehefrau und der Kinder abzusichern.

Liebe Grüße,
Cindyrella


Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.
(Mark Twain)