Hallo Amira und alle Anderen,

ich kann Amiras Beitrag in vollem Umfang zustimmen.

Ich schätze die Frauen sehr die ein Kopftuch oder andere Bedeckungen tagen und sehe das auch nicht als Unterdrückung der Frauen an.

Keinen Falls möchte ich jemandem hier zu nahe treten und von meiner Meinung überzeugen.

Es gibt halt Frauen, die das aus Überzeugen machen, wiederum andere Frauen haben bestimmt andere Gründe. Bis zu meinem 15. Lebensjahr trug auch ich ein Kopftuch auch Solidarität und Protest gegenüber der damaligen Schule, weil den Musliminen das Kopftuch in der Schule verwährt werden sollte. Letztenendes hat der Wille der Schülerinen gesiegt und ich hab das Tuch abgelegt.

Wie gesagt ich respektiere alle Frauen, die nach den Normen der Rechtschulen leben wollen. Aber ich respektiere auch Musliminen, die einen anderen Weg wählen. Deshalb sind sie keine Abtrünige, Heuchlerinen, Sünderinen oder gar Ungläubige.

Und der weg ohne Kopftuch hat auch eine breite Unterstüzung bei vielen islamischen Gelehrten (auch zur heutigen Zeit). Ich ging hier in Deutschtland von meinem 4. Lebensjahr bis zum 15. in die Koranschule und die Koranlehrer waren in ihren Aussagen und Auslegungen teilweise so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Meine Eltern sind sehr, sehr fromme Menschen, die uns aber so erzogen haben, dass alles was wir machen auch immer mit der "Nija" zu betrachten ist.

Ich bin jemand der nicht in allen Punkten mit den
Rechtsschulen übereinstimmt. Es ist mein gutes und Allah gewolltes Recht mich mit bestimmten Fragen kritisch auseinanderzusetzen und nicht alles so hinzunehmen wie es mir vorgemacht wird (damit greife ich wirklich niemanden an, sondern möchte nur meinen Standpunkt aufzeigen). Insbesondere habe ich mich in den letzten Jahren auch mit der Kulturhistorischen Seite unseres Glaubens befasst/studiert und es ist erstaunlich welche Erkenntnisse ich gewonnen habe. Unter anderem haben mich diese Erkenntnise dazu bewegt, nicht in allen Punkten mit der Orthodoxie konform zu gehen. Ich sehe in meinem Weg auch keine illigitime Neuerung "bida", auch wenn viele dies so sehen mögen.

Der Islam hat mit einer Aufklärung begonnen und erst im Laufe der Zeit wurde er insbesondere ab dem 8./9. Jahrhundert immer starrer mit Dogmen versehen. Diese Dogmen waren sicher für die damalige Zeit (politischen und kulturell) richtig oder auch nicht, das heißt aber nicht dass diese für unsere heutige Zeit richtig sind. Die Gelehrten haben eigentlich immer den Koran im Kontext der damaigen Offenbarungszeit ausgelegt, nun ist es so das die Offenbarugnszeit knapp 1500
Jahre hinter uns liegt.

->ibno, ich habe nie behauptet das mr. ibn rushed das Kopftuch in Frage gestellt hat, weil zu damaligen Zeit alle sowohl Christen als auch Juden wie Muslime einem Kleidungskodix unterstellt waren. Es ist daher unlogisch dies so in die Diskussion einzuwerfen. Es ist so als ob man Birnen mit Äpfeln vergleicht.
-> ibno, sicher hast Du mit deiner Arbeit zu mr. ibn rushed gut recherchiert. Ich habe keine Arbeit geschrieben, habe mich aber sehr mit diesem Menschen befasst, und sehe an, ich fand solche Hinweise nicht nur (wie du meinst) bei deutschen Orientalisten + Philosophen sondern beispielsweise auch in der englischen Literatur wie auch spanischen Inforamtionsquellen, z. B. bei der Asociación Española de Orientalistas (Madrid) und unter anderem kannst du auch gerne mal in der Universität Madrid: Departamento de Estudios Árabes e Islámicos nachschauen bzw. nachlesen. Ich weiß auch gar nicht, was Du gegen deutsche Orientalisten hast, es gibt gute und schlechte. Aber zu sagen, dass alle deutschen schlecht aber dafür die französichen und spanischen gut sind, find ich ein wenig pauschalisierend. Ohne dich angreifen zu wollen, kann es doch eher sein, dass deine spanisch und französiche Kenntnisse besser sind als deine Deutschkenntnisse und deswegen Du zu diesem Urteil gekommen bist.

Ich glaube ich habe meine Meinung hier in aller Breite vertreten und somit ist für mich Zeit aus dieser Diskussion auszusteigen, sonst drehen wir uns immer und immer wieder im Kreise.

Beslama, liebe Leser und Schreiber bis zum nächsten Thema!

Cindyrella


Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.
(Mark Twain)