es war einmal ein alter mann. sein kopf war ihm so schwer geworden, dass er ihm immer nach vorne fiel. dann eilte seine tochter zu ihm, richtete ihn wieder auf und sagte: vater, leg dich doch schlafen.

der alte mann sah sie ganz erschrocken an. nein, nein, kind, ich kann nicht schlafen.

warum denn nicht.

weil ich einen so schweren kopf habe. ich muss alles aus diesem kopf herausschreiben, vielleicht wird es mir dann leichter.

und *plumps* fiel sein kopf jetzt zur abwechslung nach hinten. seine andere tochter eilte zu ihm. hier vater - hier hast du papier und stift. schreibe auf, was dich bedrückt.

sehr mühsam richtete sich der alte mann auf.
dann schrieb er mit ungelenken händen nur einen satz auf das papier:

ein mann sollte beschnitten sein. immerhin: ich war es auch.

dann war es aus mit dem alten mann. seine töchter weinten laut und begruben ihn.

das ganze hätte keine historische dimension erreicht. aber leider war es so, dass dieser mann der einzige seines stammes war, der das schreiben gelernt hatte.

so wurde dieser zettel von hütte zu hütte gereicht und dann in einer grossen, silberbeschlagenen truhe verwahrt.

fortan liessen sich alle männer beschneiden.

wenn einer einmal fragte, warum das notwendig sei, zuckten alle mit den schultern. sie wussten es nicht. denn:

der alte mann war tot!