Es sieht so aus, als komme diese Debatte zum Erliegen: (Massen-)Tourismus gut oder böse? Die Frage bleibt offen.
Wie denken eigentlich die Offizielle darüber? Liest man in der Botschaft, in den Pressestellen der Ministerien, bei den Parteien o.ä. dieses Forum?
Übrigens: Am Dienstag, 4. Dez., Themenabend "Marokko" in Arte. Sicher interessant.
Aber noch mal zum Thema (falls es denn interessiert). Agadir-City kenn' ich nicht. Allenfalls ist dort das "Puff", von dem der Kritiker sprach. Und bei 20 000 Betten (Agadir) muss man doch vor den Massen-Touristen (oder besser: Touristen-"Massen") nicht schon Angst haben. Und die, die dort Urlaub machen, gehen/fahren doch höchstens ein-, zweimal raus aufs Land.
Wer und was und wie sind nun die Touri, vor denen man Angst hat: Die Handelsreisenden, die Steinsucher, die Alpinwanderer im Atlas, der Kunstfreund in Essaouira, der Badende in Agadir, der Tagesgast aus Spanien in Tanger, der Kiffer auf der Suche nach Stoff, der Rallye-Fahrer auf der Fahrt nach Dakar, der Kleine Prinz in der Wüste, der Entwicklungshelfer in Tata oder Foum Zgid?
Ich will mal behaupten: Marokko bekommt derzeit / vorerst keinen Massentourismus a la Tunesien, Algarve, Costa del Sol, weil die Strukturen (auch die in den Köpfen) noch lange nicht so weit sind, dass sich "Massen" dort wohlfühlten. Es gibt keine Auseinandersetzung über Tourismus und dessen Folgen - über den Umgang mit Tourismus. So, wie es m.E. auch keinen öffentlich ersichtlichen Umgang mit Analphabetentum, Korruption und "Frauen-Power" gibt. Letzteres ist eigentlich schade: Dem öffentlichen Leben in MA fehlt vielfach die Intelligenz der Frau.
Aber das ist ein anderes Thema...