Salam @all,

ich habe mir hier jedes Gedicht durchgelesen.........sie sind wundervoll, danke dafür.......

Als ich mich mit dem Thema "Andalusien" beschäftigt hatte, bin ich oft auf andalusische Liebesgedichten gestoßen.
In manchen andalusischen Liebesgedichten dominiert das Persönliche, und der Akzent liegt auf einem individuellen Schicksal.......ich möchte eben eins von Ibn Zaidun zitieren, das sehr schön und gleichzeitig traurig ist!
Denn der persönliche Ton des Bedauerns und des Leidens klingt sehr intensiv auch in seinen Liebesgedichten an Wallada, eine Umaiyadenprinzessin, die er in seiner Jugend geliebt hatte, die ihn jedoch wegen eines anderen verlies............

"Ja, ich habe voll Sehnsucht an Dich gedacht, in Az-Zahra, als der Horizont hell war und das Gesicht der Erde Freude bereitete und die Brise am späten nachmittag sanft wehte, als habe sie mitleid mit mir. Der Garten glänzte mit seinem silbernen Wasser, als seien Halsbänder von Brüsten gestreift und hineingeworfen. Es war ein Tag wie die Tage unserer Wonne, die uns nun verlassen haben. Wir verbrachten die Nacht wie Diebe und stahlen uns Genuß, während das Schicksal schlief. Eine Rose im Beet leuchtete in der Sonne, und der Mittag wurde bei ihrem Anblick noch strahlender; Eine Seerose trieb vorüber, breitete ihren Duft, eine Schläferin, deren Augen die Morgendämmerung geöffnet hatte. Mein kostbarster, leuchtendste, geliebtester Besitz--wenn Liebende jemals etwas besitzen--könnte die Reinheit unserer Liebe nicht aufwiegen, als wir damals den Garten der Liebe durchstreiften. Nun danke ich Gott für die Zeit mit Dir; Du hast einen Trost dafür gefunden, aber ich bin ein Liebender geblieben...."


SeiD mir herzlich gegrüsst
Khira