Aufgrund der Proteste reagierte "MarocHebdo" nun auf die Kritik und zog das Heft noch am Freitag "aufgrund der teilweise heftigen Reaktionen" aus dem Verkauf zurück. Mit dem Cover habe man lediglich eine Debatte über "Homosexualität und ihren Platz in der Gesellschaft" anstoßen wollen, hieß es in einer Stellungsnahme der Redaktion.
Anlass des indirekten Mordaufrufs war eine Initiative des marokkanischen Gesundheitsministeriums, Homosexualität zu legalisieren.
Verleger Mohamed Selhami entschuldigte sich bei allen, die er mit dem Thema "schockiert" habe. Nach Angaben von Wikipedia verkauft das 1991 gegründete Magazin wöchentlich etwas mehr als 6.000 Exemplare.

In den vergangenen Wochen hatte Marokkos Homosexualitäts-Verbot mehrfach für internationale Schlagzeien gesorgt. So waren Anfang Juni zwei französische Femen-Aktivisten vorübergehend festgenommen und ausgewiesen worden, weil sie sich mit nackten Brüsten am Hassanturm in Rabat geküsst hatten. Ende Mai waren in der Stadt Taourirt im Nordosten des Landes drei schwule Männer zur Höchststrafe von drei Jahren verurteilt worden. Homosexualität gilt innerhalb der marokkanischen Gesellschaft als Tabu, wird aber in Touristen-Orten wie Marrakesch, Agadir oder Tanger mehr oder weniger toleriert.