Hallo BongoFury,

als ebenfalls freidenkender Mensch kann ich Dir nur zustimmen.

Ramadan ist weder, wie ich hier oft höre, "Holiday for the stomach", noch, wie man es religiös zu erklären versucht, etwas wie "Du sollst fühlen wie die Armen".

Die Krankenhäuser sind, wie immer im Ramadan, übervoll: Kreislaufzusammenbrüche, Nierenkollaps, Autounfallopfer, denn kurz vor Sonnenuntergang wird gerast wie verrückt sowie Opfer von gewalttätigen Auseinandersetzungen, denn während des Ramadans gibt´s am späten Nachmittag extrem viele Schlägereien von aggressiv gewordenen Menschen (oft Raucher).

Ein erheblicher Anteil der Menschen, oft jüngere, mordernere, gebildetere sowie jene die sich das Hungern aus beruflichen Gründen nicht erlauben können, fasten nicht und essen heimlich.
Leider steht auf Essen und Trinken in der Öffentlichkeit immer noch eine Freiheitsstrafe von zwei Monaten.
Hier sind wohl Leute sehr in Sorge darüber, dass das Essen Schule machen könnte und die zur bedingenslosen Gehorsamkeit erzogenen Anhänger wegbrechen könnten.;-)

Viele Menschen überschulden sich für das Essen im Ramadan. (Stell Dir vor es wäre einen ganzen Monat lang an jedem Abend Weihnachten)
Die ohnehin schon schwächelde Wirtschaft kommt fast völlig zum Erliegen.

Wenn die Amerikaner den Häftlingen in Guantanamo tagsüber bei großer Hitze Getränke und Nahrung verweigern würden, dann ginge (zurecht) ein Aufschrei durch die Welt und es wäre von Folter die Rede.
Um Gott zu gefallen tun Menschen so etwas freiwillig. (D.h. nicht ganz, denn sie bekommen bei Nichteinhaltung Höllenqualen nach dem Tod angedroht).
So etwas würde man normalerweise religiösen Fanatismus nennen aber wenn fast alle das machen glauben die Betroffenen dass es völlig normal sei.


Beste Grüße
Thomas

In Marokko ist alles möglich nur nichts schnell.