hallo,

habe gerade den Film Drachenläufer gesehen.

Der Film spielt in einem Land zu dem ich eine besondere Beziehung habe.

Leider ist der Trailer absolut schlecht, so dass ich noch ein paar Gedanken zu dem Film loswerden möchte.
In diesem Film geht es um Ehre, Freundschaft, Liebe, Verrat, Hass, Gewalt, Treue, Mut, Scham, …

Ausgangspunkt ist eine Freundschaft zwischen zwei Jungen Amir und Hassan.
Amir ist der Sohn eines reichen Paschtunen, der Probleme mit sich selbst hat und ein Feigling ist.
In einer Szene rettet Hassan sich und Amir, in dem er eine Steinschleuder auf Assef richtet.
Hassan ist ein durch und durch aufrichtiger Mensch. Eines Tages wird Hassan aufgrund seiner Herkunft aus einer in Afghanistan diskriminierten Ethnie, von Assef zusammen geschlagen und vergewaltigt.
Amir, der dies heimlich beobachtet, aber zu feige ist, Hassan zu helfen, macht sich nach diesem Vorfall schwere Vorwürfe. Aus Scham über sein Versagen kann er nicht damit umgehen, dass Hassan weiter in seiner Nähe ist, und schiebt Hassan einen fingierten Diebstahl unter, damit dieser aus dem Haus gejagt wird. Hassan gesteht die Tat, obgleich er diese nicht begangen hat, aus Loyalität zu seinem Freund. Amirs Vater verzeiht die angebliche Tat, aber Hassans Vater Ali verlässt das Haus mit seinem Sohn, um der Schande zu entgehen. (Hier habe ich mich fremd geschämt, so schlimm, dass ich ne künstliche Pause beim Film gucken einlegen musste.)

Nach der sowjetischen Invasion fliehen Amir und sein Vater nach Pakistan und weiter nach Amerika.
Sehr warm um Herz wurde mir bei einer Fluchtszene, in der Amirs Vater die Frau eines Mitreisenden unter Einsatz seines Lebens verteidigt. (Da gab´s Tränen in den Augen.)

Später kehrt Amir nach Afghanistan zurück. Er sucht den Sohn Hassans ---> Sohrab. (Wie sich herausstellte, ist/war Hassan ein Bruder Amirs.)
In dem Waisenhaus, in dem Amir Sohrab vermutet, kommt es zu einer Szene, in der Amir dem Leiter des Waisenhauses vorwirft sich nicht richtig um die Kinder zu kümmern und nicht richtig auf sie aufzupassen, weil er für Geld den Taliban Kinder übergibt.
Aus westlicher Sicht schimpft Amir mit ihm. Der Leiter des Waisenheimes ist ein ehrlicher Mensch: Was soll ich den machen? Wenn ich ihnen eins verweigere, nehmen sie zehn. Sie geben mir Geld und ich kaufe Essen für die anderen Kinder, oder denkst du ich nehme es für mich? Denkst du, ich habe keine Familie? Aber ich bin hier geblieben und nicht geflüchtet. Du kommst hier her und willst ein Kind retten und kommst dir dabei heldenhaft vor. Dann fährst du wieder nach Hause und die anderen bleiben hier. Was meinst du wird aus ihnen? Und was meinst du soll ich tun? Ich überlasse es Allah zu urteilen. (Das Gespräch ist sinngemäß aus meiner Erinnerung wieder gegeben.)

Ich finde es schwer, unter diesen Bedingungen Entscheidungen zu treffen. Wer nimmt sich das Recht heraus zu urteilen? Vor dem Leiter dieses Heimes verbeuge ich mich tief. Er empfindet das Leid, die Brutalität, die Angst besser als jeder andere. Ein Kind zu opfern, um andern das Leben zu erhalten und das nicht einmal unter menschenwürdigen Bedingungen, nur das nackte Leben…
(Nein, diese Entscheidung möchte ich nicht treffen müssen.)

Sehr brutal ist die Szene der Steinigung einer Frau. (Nein dieses Mal habe ich nicht weggeschaut. Manchmal muss man der Ehre und der Achtung wegen, Dinge sehen.)

Amir und Sohrab können fliehen, weil Sohrab Amir mit einer Steinschleuder vor Assef, der in zwischen Talibankämpfer ist, rettet.

Ratet mal wer mir in diesem Film noch wieder begegnet ist?

Sami Yusef Ya Omi - Lied Nr.2

Diesen Film stufe ich unter unbedingt sehenswert ein.

Danke für´s Lesen.

Und danke Shakir, dass du diesen Thread eröffnet hast. Er bietet viel guten Stoff zum Schauen, Nachdenken und auch Spaß. Hast du dir gedacht, dass es so ein interessantes Thema wird?
Eine tolle Entwicklung von "Moon" zu "Filmriss"!



When the rich wage war
is the poor who die.
LP