Antwort auf:
--> Ich habe in meinem Bekanntenkreis noch nie erlebt, dass jemand stolzer auf und aufmerksamer gegenüber einem Sohn als einer Tochter war.


Ich auch nicht, obwohl ich doch aus Bayern komme cool
auch dieses Lieblingskindgehabe, was ich bei manchen Eltern schon erlebt habe, ist mir fremd. Nie habe ich das Zimmer meines Bruders aufräumen müssen wie es in vielen Kulturen üblich ist. Der Bruder, der Mann aufräumen- unmöglich*lach*
Dass es sowas gibt, habe ich zum ersten Mal mit vollen 34 Jahren erfahren, von einer lieben türkischen Kollegin. Ich fiel aus allen Wolken.

Ich denke zwar auch, dass eine Beziehung auf Augenhöhe möglich ist, aber trotzdem sind Mann und Frau nicht gleich. Gleichwertig ja, aber gleichartig nein. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass der Mann von seiner Natur her herrschen will, mag sein, dass auch Konditionierung durch das Erleben der Eltern eine Rolle spielt. Vielleicht haben schwächere Männer eine sehr dominante Mutter gehabt.

Trotzdem ist das Hormon Testosteron verantwortlich für Aggressivität und den Drang zum Siegen. Man muss nur in die Natur schauen, um das zweifelsfrei zu erkennen. In einer Wildpferdeherde führen die älteren, erfahrenen Stuten, der Leithengst jedoch bestimmt letztlich.
Wenn ich meine vier Hunde so anschauen, habe ich gerade das schönste Beispiel. Drei Hündinnen, ein Rüde ( acht Monate alt und somit am Beginn des Daseins als erwachsener Rüde)- er ist der Sohn einer unserer Hündinnen. Jetzt, wo allmählich das Testosteron einschießt, wird er immer dominanter, auch seiner Mutter gegenüber, die immer häufiger klein beigibt. Mit Sicherheit wird er über kurz oder lang die Alphastelle im Rudel beanspruchen.

Wenn man kleine Jungen und Mädchen beobachtet, so wird man sehr schnell die Unterschiede feststellen können.

Um auf das Anfangsthema zurückzukommen, liebe Nayma:
ich glaube, zuerst einmal muss man sich selbst kritisch beobachten. Investiert man womöglich sehr viel, weil man sich seiner selbst unsicher ist, weil man sich wertlos oder etwas in der Art fühlt? Ist man "bedürftig" im Sinne, dass man für alles eine Bestätigung, ein Lob, eine Rückmeldung bekommt? Ich meine damit nicht den normalen Rahmen. Meistens wiederholen sich ja Beziehungsmuster und man selbst kennt seine eigenen SChwachstellen sehr genau.
Mit einer binationalen Ehe hat das eher weniger zu tun meiner Meinung nach. Natürlich sind gewisse orientalische Männergewohnheiten SEHR fremd für uns ( Stichwort Café) und im Gegenzug wird die direkte Art einer nordeuropäischen Frau von einem Orientalen wohl schon manchmal als "Befehlston" empfunden und es ist schwierig, wie wir alle wissen, von liebgewordenen Gewohnheiten zu lassen- wenn aber die Liebe da ist, dann findet man auch einen Weg. Es müssen aber BEIDE sich darauf einlassen. Anders geht es wohl nicht.