Vielleicht sind die Religionen ja gar nicht das Problem, sondern der Fanatismus, egal ob religiös oder nicht.

"Die amerikanische Regierung reagierte also auf den Fanatismus der Terroristen mit einer Art Selbst-Fanatismus. Über den Koran wurde gesprochen, als sei er eine Anleitung zu Kriegsführung und Bombenbau - und als Gegenstück wurde die Bibel präsentiert, als sei sie die Blaupause für das himmlische Königreich auf Erden.

Das führt zurück zu der Frage, ob Religion tatsächlich die Wurzel allen Übels ist - oder ob Menschen, wäre es nicht der Religionen wegen, einen anderen Grund finden würden, um sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Mehrere Studien zeigen nämlich, dass es in den vergangenen 20 Jahren genau so viele nicht-religiöse Suizidbomber gab wie jene, die es aus religiösen Gründen tun. Lediglich sechs Prozent aller terroristischen Akte in den Jahren zwischen 1998 und 2004 waren religiös motiviert.

Der französische Denker Voltaire schrieb einst: "Nicht der Atheismus stachelt die blutigen Leidenschaften an, sondern der Fanatismus." Man müsste diesen Satz erweitern: Nicht der Atheismus und nicht Religion stacheln die blutigen Leidenschaften an, sondern der Fanatismus."
Glaube und die Saat des Bösen


LG