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Mit der Verfassungsreform gelang dem Hof die Installierung eines (künftigen) Sündenbockes nicht schlecht:

Der Monarch behält im Hintergrund weiterhin alle Fäden in der Hand, seine Person ist nach wie vor unantastbar und als „Herrscher der Gläubigen“ bleibt er die höchste geistliche und weltliche Autorität. Laut der neuen Verfassung wird eine Regierung institutionalisiert, die ein wenig mehr Autonomie besitzt. Sie darf jetzt die heraufkommenden Krisen und sozialen und politischen Forderungen der wachsenden Masse der Benachteiligten verwalten: So kann die Regierung zum Sündenbock für alle Defekte des Systems (u.a. Vetternwirtschaft und Korruption) und zugleich zum Schutzschild für die Monarchie gemacht werden.
Die wirklichen Probleme des Systems und strukturellen Defizite bleiben jedoch weiter ungelöst – an der Stabilität des absolutistischen Systems wird sich auch in absehbarer Zeit wohl kaum etwas ändern.

latino