Hallo Reisehai,
hab gerade eine Bericht zum Thema Ramadan entdeckt, wie weit die Angaben stimmen, kann wohl nur einer unserer marokkanischen Freunde hier im Forum sagen (wofür wir natürlich sehr dankbar wären):

Ramadan !
Der Ramadan dauert 29 Tage
Ramadan 2010 (1431): Beginn: 11. Aug. - 08. Sep. 2010.
Ramadan 2011 (1432): Beginn: 1. Aug. - 29. Aug. 2011.
Ramadan 2012 (1433): Beginn: 21. Juli - 19. Aug. 2012


(Die Daten können je nach Land um ca. 1 Tag variieren)

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Haben Sie vor, während der Ramadan - Zeit ein islamisches Land zu bereisen?

Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass am 5. Oktober 2005 ( der Beitrag ist schon ziemlich alt wie du siehst) für Millionen von Moslems der Ramadan beginnt, nämlich dann, wenn die Gläubigen Moslems auf der ganzen Welt mit blossen Auge die Sichel des Neumonds sehen, dann gehen die Uhren in der arabisch-islamischen Welt für dreissig Tage wieder anders. Da der Neumond in den verschiedenen arabischen Ländern der Erde unterschiedlich früh wahrgenommen wird, kann das Datum des Ramadans von Land zu Land etwas variieren.

Im Ramadan, dem neunten Monat des Mondkalenders, offenbarte der Erzengel Gabriel nach islamischer Überlieferung dem Propheten Mohamed die Sure 96, die erste der 114 Suren des Korans. Im einer der Suren steht: „Esst und trinkt, bis der weisse Faden vom schwarzen Faden der Morgenröte zu unterscheiden ist". Aber tagsüber ist praktisch alles verboten, was sonst noch Genuss bereitet: Essen, Trinken, Rauchen und der Beischlaf. Ausgenommen sind Kranke, Reisende, Kinder und schwangere Frauen. Da sich der Ramadan jedes Jahr mit der Verschiebung des Mondkalenders gegenüber unseres Kalenders um etwa zehn Tage vorverschiebt, ist es im Winter für die Moslems wesentlich erträglicher als wenn der Ramadan im Hochsommer liegt, wo die Tage viel heisser und länger sind.

Tagsüber ist fast alles verboten, aber wenn die Sonne hinter den Pyramiden von Giseh untergeht, gibt ein Böllerschuss aus einer Kanone das Signal zum „Iftar" ( so lautet die Bezeichnung in Ägypten - nicht in Marokko ), dem Fastenbrechen. Danach fällt die lärmige 20-Millionenmetropole Kairo in eine ungewöhnliche Stille. In der ganzen arabischen Welt beginnt dann folgende Völlerei mit einer Dattel, einem Glas Wasser und einem Gebet. Nach einer Statistik gibt jeder Haushalt für Lebensmittel im Monat Ramadan das Doppelte aus als sonst! Bis zum Morgengrauen herrscht Trubel. Nachts strahlen die Fernsehsender die besten Serien aus, Freunde und Verwandte besuchen sich bis in die frühen Morgenstunden und Feiern und Festen.

Am Tage dafür geht das Leben alles einen Pulsschlag langsamer. Für Touristen, Kopten und Christen gelten die Fastengebote nicht. Doch bitte ich Sie, die fastende Bevölkerung zu respektieren. Bieten Sie nicht Ihrem Führer oder Chauffeur eine Zigarette oder einen Schluck Wasser an und machen Sie keine dummen Sprüche gegenüber den Moslems und Ihrer Ramadan-Tradition. Denn ein Moslem nimmt seine Religion sehr ernst und ist zutiefst beleidigt, wenn man ihren Glauben oder gar Allah verspottet! In arabischen Golfländern wird alles sehr streng gehandhabt, da wird das Einhalten der Fastenregeln streng kontrolliert! Restaurants bleiben geschlossen, selbst Ausländer dürfen im Auto nicht rauchen! Doch in liberaleren Ländern wie Ägypten oder Marokko, wo man an Touristen gewöhnt ist hat dies für uns keine grossen Eingriffe auf unsere Freiheit. Aber bitte rauchen oder trinken Sie nicht unbedingt in aller Öffentlichkeit, damit Sie die Fastenden nicht provozieren. Haben Sie Verständnis, wenn Ihr Führer am Abend alles stehen lässt, um das Fasten zu brechen oder wenn Ihr Taxifahrer mürrischer ist als sonst. Sie müssen wissen, dass einige Restaurants und Geschäfte geschlossen sein können. Keine Chance hat man, wenn man bei Sonnenuntergang z.B. Geld wechseln will; alle Moslems sind beim Essen. Haben Sie Geduld, geniessen Sie die freie Zeit (man hat ja Ferien), in einer Stunde haben Sie gegessen, dann kommt man immer noch zum Geldwechsel. Die Ramadanzeit kann auch etwas Schönes haben. Man lernt das Land und die Leute in einer ganz bestimmten Situation kennen. Vielleicht haben Sie Glück und werden von Einheimischen sogar zum Essen eingeladen, da sie in dieser Zeit besonders Gastfreundlich sind. Und ich kann Ihnen versprechen: Soviel und so gut haben Sie schon lange nicht mehr gegessen!!

Bitte haben Sie keine Angst: im Monat Ramadan werden Sie auf Ihrer Reise nicht verhungern. Man muss vielleicht etwas vorsorgen, Getränke rechtzeitig besorgen oder etwas länger suchen müssen. Aber geniessen Sie Ihren Urlaub trotzdem! Denn wie gesagt, der Ramadan kann auch sehr schön sein! Abends gibt es Feste, alle sind dann gut aufgelegt. Gehen Sie am Abend noch auf die Gasse und erleben Sie den Ramadan!!

Herzliche Grüsse und einen schönen Urlaub!

Willy Forster, Sindbad-Reisen


Viel besser hätte ich es auch nicht forumlieren können!
Lieben Gruß
a´isha


Ein kleines Lächeln, ein freundliches Wort zwischen den unterschiedlichsten Menschen, sind die beste Anerkennung der Menschenrechte
Aletha Jane Lindstrom