DanielCL
Der Beitrag von Ayoub 1983 ist über sechs Jahre alt. Guten Morgen.
Vielleicht hat er sich im Ausdruck etwas geirrt. Es waren allerdings die Deutschen, die den Spaniern das Giftgas lieferten.
Der Chemiewaffeneinsatz im Rifkrieg (1921–1926) der Spanier gegen die Rifkabylen war der erste Einsatz, bei welchem Senfgasbomben von Flugzeugen abgeworfen wurden.[1]
1921, nach der Niederlage in der Schlacht von Annual, nahm das spanische Militär Verhandlungen mit dem Leiter der Kampfstoffverwertung im norddeutschen Munsterlager-Breloh, Dr. Hugo Stoltzenberg auf.[2]
Die Lieferung von Vorprodukten und die Errichtung einer Chemiewaffen-Abfüllanlage in Melilla mit 200 Beschäftigten wurde am 10. Juni 1922 beschlossen.[3] Bis 1923 wurden aus Deutschland an das spanische Militär 500 bis 600 Tonnen Phosgen und Clark geliefert. Nach dem Versailler Vertrag war dem Deutschen Reich jede Herstellung, Erforschung und Vertrieb von Gaskampfstoffen untersagt. Stoltzenberg leistete Beiträge zur Entwicklung einer neuen Gasbombe für die Luftwaffe.[4]
Am 20. Dezember 1923 unterzeichnete der Privatmann Oberleutnant Franz Stoltzenberg im Auftrag der Reichswehr einen Vertrag zur Errichtung einer Produktionsanlage für Senfgas (Lost; span. 'gas mostaza') und Phosgengas in den Cerros de la Marañosa in einem Naturschutzgebiet im südlichen Madrid, deren Ausführung er überwachte.[5] An der Produktionsstätte wurde mittlerweile der Name von Fabrica Nacional de Productos Químicos de Alfonso XIII[6] in Instituto Tecnológico de La Marañosa (ITM)[7] geändert.
Hugo Stoltzenberg entwickelte eine Verseuchungsstrategie für den Marokkokrieg, welche hauptsächlich auf dem Einsatz von Senfgas im Hinterland bestand. Dieses Konzept basierte darauf, dass der Aufenthalt der Menschen in Dörfern, das Abhalten von Märkten und die Feldarbeit durch die Gasangriffe zu tödlichen Unterfangen wurden. Mit undifferenziertem Terror sollte die Bevölkerung zur Kapitulation gezwungen werden. Traf das Senfgas auf Menschen, führte dies ohne spezielle Schutzkleidung zu schmerzenden, schwer heilenden, in der überwiegenden Zahl tödlichen Wunden. Das Senfgas haftete auch nachhaltig auf Nahrungsmitteln; wurden diese verzehrt, führte dies zu Zerstörungen und Geschwüren an den Verdauungsorganen, welche fast immer einen qualvollen Tod zur Folge hatten.
Ab Oktober 1921 verschoss die spanische Artillerie Granaten mit erstickenden Kampfstoffen. Bei der Schlacht von Tizi Azza, welche am 15. Juli 1923 begonnen hatte, setzte die spanische Armee zum ersten Mal Senfgas ein. Ab Juni 1924 wurden Senfgasbomben aus der Luft abgeworfen. Ende 1924, nach dem Verlust von Chichaouen, setzte die spanische Luftwaffe Gase in großem Stil und mit hohem Wirkungsgrad ein. Ende 1924 zogen sich die Spanier hinter eine nach dem damaligen Hochkommissar von Spanisch-Marokko, Miguel Primo de Rivera, bezeichnete Linie zurück und setzten ungehemmt Gas ein, das zwangsläufig auch kriegsgefangene Spanier traf, weshalb der Besitz und der Einsatz dieser Stoffe in Spanisch-Marokko geheim gehalten wurde.[4]
„Ich stand dem Einsatz von erstickenden Gasen gegen Indigene immer abweisend gegenüber, aber nach dem, was sie getan haben, und ihrem trügerischen und falschen Verhalten, habe ich es mit wahrem Vergnügen anwenden lassen.“
– Telegramm gesandt vom Hochkommissar des Spanischen Marokkos Dámaso Berenguer Fusté am 12. August 1921 an den Kriegsminister.[3]
Der Giftgaseinsatz verhalf Frankreich und Spanien im Rifkrieg (1921–1926) zum Sieg über Abd el-Krim und seine Anhänger.
Bei der Landungsoperation 1926 bei Al-Hoceima setzten die spanischen Truppen unter Miguel Primo de Rivera massiv Senfgas ein. Eine Untersuchung von Rudibert Kunz und Rolf-Dieter Müller stellte fest, dass in zwei Jahren 10.000 Behälter mit über 500 Tonnen Giftgas über dem Norden Marokkos abgeworfen wurden.[8]
Noch heute stammen 60 % der Patienten des Krebszentrums in Rabat aus dem Einsatzgebiet der Chemiewaffen um Al-Hoceima.[5]
Quellen
1. El Mundo, 5. Juli 2008, España y sus bombas tóxicas sobre Marruecos.
2. Der Spiegel 22. Mai 2007, EXPERIMENTIERFELD AFRIKA pdf.
3. El Mundo, 18. März 2001, Gas mostaza sobre el Rif .
4. Dirk Sasse, Franzosen, Briten und Deutsche im Rifkrieg 1921-1926 .
5. taz 26. Januar 2002, Deutsch vergast, marokkanisch vergessen.
6. Rudibert Kunz "Con ayuda del más dañino de todos los gases", Der Gaskrieg gegen die Rif-Kabylen in Spanisch-Marokko in Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Jahrbuch 2004 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Hg.: Fritz Bauer Institut, campus, Frankfurt/M 2004.
7. LA MARAÑOSA: EL PELIGRO NBQ (NUCLEAR, BIOLÓGICO Y QUÍMICO) EN UN ESPACIO NATURAL PROTEGIDO [1].
8. Rudibert Kunz, Rolf-Dieter Müller, Giftgas gegen Abd el Krim: Deutschland, Spanien und der Gaskrieg in Spanisch-Marokko 1922–1927, Rombach, 1990.Aufklärung tut not. Und daß jeder Krieg falsch ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Es fragt sich nur immer, wer angefangen hat? Das waren im zweiten Weltkrieg ja nachweislich auch nicht die Deutschen.
Tja Daniel, Aufklärung tut not. Das, was du da verbreitest ist nachweislich falsch und faschistische Ideologie.
In einer Ansprache vor den Oberbefehlshabern der Wehrmacht äußerte Hitler am 22. August 1939:
„Die Auslösung des Konfliktes wird durch eine geeignete Propaganda erfolgen. Die Glaubwürdigkeit ist dabei gleichgültig, im Sieg liegt das Recht.“[2]
Am 10. August 1939 hatte der Chef des SD Reinhard Heydrich dem SS-Sturmbannführer Alfred Naujocks befohlen, einen Anschlag auf die Radiostation bei Gleiwitz in der Nähe der polnischen Grenze vorzutäuschen und es so erscheinen zu lassen, als seien Polen die Angreifer gewesen. Laut Naujocks hatte Heydrich gesagt: „Ein tatsächlicher Beweis für polnische Übergriffe ist für die Auslandspresse und für die deutsche Propaganda nötig.“[3]
Am Nachmittag des 31. August 1939 gegen 16 Uhr erhielt er einen Anruf aus Berlin mit dem Codewort „Großmutter gestorben“. Gegen 20 Uhr drang Naujocks dann mit fünf oder sechs SS-Leuten mit Maschinenpistolen bewaffnet in Zivil, unter „Falscher Flagge“ polnische Freischärler darstellend, in das Sendegebäude des Senders Gleiwitz ein. Zwei Polizisten an der Pforte waren in die Aktion eingeweiht, der Pförtner hatte seinen Posten verlassen. Im Betriebsraum des Senders überwältigten die Männer vier Personen und brachten sie gefesselt in einen Kellerraum. Der Sender Gleiwitz strahlte kein eigenes Programm aus, sondern übernahm das des Reichssenders Breslau. Daher musste das SS-Kommando, in dem sich nur ein Fernmeldetechniker befand, mit einiger Mühe die Einspeisung des Programms unterbrechen und sich über ein so genanntes Gewittermikrofon, das erst gefunden werden musste, Zugriff auf den Sender verschaffen. Über den Sender wurde schließlich in deutscher und polnischer Sprache mit folgenden einleitenden Worten zu einem angeblichen Aufstand der polnischen Minderheit aufgerufen: „Achtung! Achtung! Hier ist Gleiwitz. Der Sender befindet sich in polnischer Hand [...] Die Stunde der Freiheit ist gekommen!“ Die Sendung dauerte knapp vier Minuten und endete mit dem Aufruf: „Hoch lebe Polen!“ Die Aktion dauerte nur wenige Minuten, dann verschwanden Naujocks und seine Männer wieder.
Zurück blieb ein Toter. Es handelte sich um den 41-jährigen Oberschlesier Franciszek (Franz) Honiok. Seine Leiche sollte als Beweis für einen angeblichen polnischen Überfall in der Sendeanlage dienen.[4] Der bei der Gestapo als polenfreundlich bekannte Vertreter für Landmaschinen war erst am Vortag in einem Nachbardorf von Gleiwitz verhaftet worden, da eine Person als angeblicher Täter benötigt wurde, der man einen Überfall auf den Sender und eine antideutsche Rede im Rundfunk zutraute. Honiok wurde aus der Haft im Polizeipräsidium zum Sender Gleiwitz gebracht, nachdem ihm der SS-Arzt Horst Straßburger eine betäubende Spritze verabreicht hatte. Er wurde bewusstlos am Sendegebäude abgelegt. Ob er an dieser Spritze starb oder von Naujocks oder einer anderen anwesenden SS-Einheit ermordet wurde, ist bis heute nicht bekannt.[5]
Quellen
1. Walther Hofer (Hrsg.): Die Entfesselung des Zweiten Weltkriegs. Lit Verlag, Berlin, Hamburg, Münster 2007, ISBN 978-3-8258-0383-4, S. 384. online bei Google Books.
2. Hochspringen↑ ns-archiv.de: Ansprache Adolf Hitlers, Aufzeichnung Generaladmiral Boehm. In: Johannes Hohlfeld (Hrsg.): Die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Band V, Berlin 1953, S. 74–81. Abgerufen am 13. September 2015.
3. Hochspringen↑ ns-archiv.de: Überfall auf den Sender Gleiwitz. In: Walther Hofer (Hrsg.): Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Fischer, Frankfurt am Main 1967. Abgerufen am 13. September 2015.
4. Hochspringen↑ Eckhard Fuhr: Schlesien bleibt munter. In: Die Welt vom 16. September 2005, abgerufen 1. März 2017.
5. Hochspringen↑ Florian Altenhöner: Der Mann, der den 2. Weltkrieg begann. Alfred Naujocks: Fälscher, Mörder, Terrorist. Prospero Verlag, Münster, Berlin 2010. ISBN 978-3-941688-10-0. S. 111 ff.Dass du faschistische Ideologien verbreitest ist bereits forumsbekannt:
Nun, dazu muß man sich die Gründe und Hintergründe mal genauer ansehen. Daß beides (Kaiserreich und 1000-jähriges Reich)nicht lange gedauert hat, heißt noch nicht, daß es nicht gut war.
Quelle Danke, daß du mit dem "Zurückschießen" bestätigt hast, das Deutschland nicht angefangen hat!
Quelle Du bist hier nicht der Einzige, der kein globales Leseverständnis besitzt und detailorientiertes Lesen nicht beherrscht und deshalb kausale Zusammenhänge aufgrund von Unwissen und rechtspopulistischem Hintergrund verdreht.
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